Rathaus Klagenfurt Hofüberdachung
9020 Klagenfurt
1993 - 2023
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Nach der schon durchgeführten Revitalisierung und Ausweitung des Eingangsbereiches, wie auch des bereits erfolgten Lifteinbaues im Rathaus Klagenfurt, sieht das vorliegende Projekt, das seinen gedanklichen Ursprung im Jahre 1993 hatte, die Einbeziehung des zurzeit ungenutzten Hofes durch eine Glasüberdachung vor.

Der Hof

Der ursprüngliche Hof war aus historischer Sicht mit zwei Durchfahrten - zum Neuen Platz einerseits, zur Pernhartgasse andererseits - offen mit den Stiegenaufgängen und den südlich gelegenen Stallungen verbunden und bildete eine räumliche, aber klimatisch ausgesetzte Einheit. Durch die Überdachung des Hofes wird die Zusammenführung oben angeführter Raumteile wieder erreicht, allerdings im Sinne eines konditionierten Zusammenschlusses.

Dadurch wird ein neues Zentrum geschaffen, das für Veranstaltungen, Präsentationen, Lesungen und Konzerte, gegebenenfalls auch für Hochzeiten verwendet werden kann und das dem derzeit erweiterten, vorhandenen Rathausfoyer zusätzlich Bedeutung gibt.

Die Durchlässigkeit

Durch Wiederöffnung eines Zuganges von der Pernhartgasse, wie auch vom Arkadenhof des Nachbargebäudes, wird dieses Zentrum und somit das Rathaus räumlich geöffnet und für die Bürgerinnen und Bürger einladend gestaltet. Die Zugänglichkeit des eigentlichen Rathauses kann kontrolliert erfolgten.
Mit der Einbindung eines Ausstellungsbereiches in den nordöstlich gelegenen Räumlichkeiten, die ebenfalls zum Hof hin geöffnet werden können, wird eine zusätzliche Durchlässigkeit geschaffen, die das Haus zum öffentlichen Raum machen.

Das Glasdach

Nach unterschiedlichen Konstruktionsüberlegungen wird als optimierte Variante eine Stahl-Rundrohr-Struktur vorgeschlagen, die auf die vorhandenen Geometrien des Gebäudes Bezug nimmt. Es wird die schräge Wand des Liftgebäudes mit den orthogonalen Umwandungen des Hofes durch einen satteldachartigen Aufbau verwoben. Die verglaste plastische Struktur wird zur schützenden Abdeckung des neu entstehenden Hof-Raumes. Die Entwässerung erfolgt über Flachdachvorbauten, auf deren Attiken die Traufen des Glasdaches aufliegen.

Die Verschattung

Zur Vermeidung einer sommerlichen Überhitzung wurde einerseits die Glasdachneigung von Süd nach Nord konzipiert, andererseits wird vorgeschlagen mittels ausrollbarer Stoffplanen eine komplette elektrisch gesteuerte Beschattung einzubauen, die auch eine leichte Abdunkelung ermöglicht und somit auch unter Tags Film- oder Videopräsentationen denkbar macht.

Sonstige Maßnahmen

Im Rahmen von räumlichen Nutzungsveränderungen sind nicht nur die zusätzlichen Zugänge vorgeschlagen, sondern es sind auch die Unterbringung eines Fahrradabstellraumes, wie auch - für Veranstaltungszwecke - der Einbau einer Herren- und Damentoilettenanlage eingeplant. Zur barrierefreien Anbindung aller im Rathaus genutzten Geschoße ist der Einbau eines zusätzlichen Aufzuges in Planung.