Haus in Ober St. Veit
1130 Wien
1989 - 1991
TEXTFOTOSPLÄNE
GMMK . Gert M. Mayr-Keber ZT GmbH . 1989-1991 . House in Ober St. Veit . Photography Elisabeth Mayr-Keber

Der topographische Bestand des Grundstücks mit Hanglage bestimmt den Entwurf, der die Durchbildung von vier unterschiedlichen Bereichen, zwei äußeren und zwei inneren, vorsieht. Erlebbarkeit der Dreidimensionalität, psychologisch wirksamer Einsatz der Innen- und Außenraumgestaltung, Umsetzung eines Gesamtraumes mit unterschiedlichen Wertigkeiten und Behaglichkeitsanspruch oder auch Akzentuierung durch Einsatz des natürlichen und künstlichen Lichtes waren Ausgangspunkte des architektonischen Konzeptes. Vorgarten als räumliches Szenario: Die funktionale Anforderung der straßenseitigen Einfriedung ist gleichzeitig Aufgang zum Haus, Garagenabfahrt, Teil der Straßenfassade und bildet den Schwellenbereich zwischen Außen und Innen. Der Zugang, als angedeuteter labyrinthischer Weg, bereitet auf das Betreten der Privatsphäre vor. Auf der Podestfläche mit Glasdach wird der Eintritt ins Haus partiell vorweggenommen, man ist sozusagen nur noch dreiseitig dem Umfeld, dem Außenraum ausgesetzt, es tritt ein innen- außen-räumliches Gleichgewicht ein. Besonderer Akzent dieser Zugangssituation ist die leicht gekrümmte, nach vorne geneigte Fassade.

Gartenseitiger Freiraum: Die gartenseitige Terrasse als baulich gefasster Außenraum ist Schwellenbereich zum alten vorhandenen Garten. Sie ergänzt den Wintergarten und wird, bedingt durch die zweiseitige Pergolakonstruktion, räumlich dem Wohnraum zugeordnet.

Der offene Raum: Akzentuiert durch differenzierte Treppenführungen, ist hier das räumliche Zusammenfügen von zweigeschossigen Räumen, einerseits von der Hauptebene nach unten, andererseits nach oben greifend, konzeptionelles Anliegen zur Bereicherung der Hauptaufenthaltsebene. Mit architektonischen Elementen, wie Wintergarten, offener Kamin oder auch Einbaumöbel als zusammengefügte raumbildende, raumbestimmende Teile, wird dieser weitläufige Bereich des Hauses zusätzlich zoniert.

Die Ruhezone: Nach oben zu den Schlafräumen ist die Wegeführung enger und weniger einsehbar, die Zimmer sind schließbar. Im obersten Geschoß sind die Kinderzimmer untergebracht, die jeweils noch Emporen beinhalten, die über eine Käfigbrücke miteinander verbunden sind und so eine räumliche Zirkulation ermöglichen.